Luftstandheizung
Als erstes war klar, dass das Auto im Herbst beheizt werden muss wenn man nicht frieren will.
Da VW leider keine Luftstandheizung anbietet, musste sich in das Thema eingelesen werden und schnell fand ich den russischen Hersteller Planar der hochgelobt und viel in Booten und 7,5 Tonnern verbaut wird.
Nachdem ich dann auch verstanden habe was passiert wenn eine Heizung zu groß geplant wird und dann das Innenleben verkokt, habe ich mich für eine Planar 2D mit dem Display PU-27 entschieden.
Da die Heizung Diesel braucht und ich einen Benziner hatte, musste jetzt das Problem mit dem Tank geklärt werden.
Zum Glück ist auf der Fahrerseite im Motorraum genug Platz um hier einen kleinen Metalltank von einem Notstromaggregat zu verbauen. Somit war das dann auch geklärt.
Da auch die Luftausströmer gut aussehen sollen, habe ich mir welche vom Audi TT zugelegt und stark bearbeiten.
Mit einem TÜV Mann habe ich im Vorfeld auch gesprochen.
Er sagte zum Tank dass es sehr selten ist und dass es auch ungern gesehen wird. Aber einen anderen Platz gibt es nicht da der Tank nicht im Fahrgastraum sein darf. Es wäre noch an der Stelle des Ersatzrades möglich gewesen, aber hier ist die Betankung nicht praktikabel.
Hinzu kommt, dass es nur eine kleine Menge an Diesel ist und sich Diesel nicht so leicht entzündet wie Benzin.
Die Standheizung muss in meinem Fall "eigentlich" nicht abgenommen werden, da kein Eingriff in die originale Kraftstoffleitung vorgenommen wurde und die Heizung eine zugelassene Typ Nummer hat.
Da auch die Stromversorgung von einer nicht ans Bordnetz angeschlossenen Batterie erfolgt, kann man schon fast von einer mobilen Lösung ausgehen welche "nur" fest ins Auto gebaut wurde.
Aber trotzdem soll der gute Mann einen Blick darauf werfen.
Folgende Punkte hat er mir gesagt:
- Metalltank für Treibstoff (keine Kunststoffkanister oder irgendwelche Überlaufbehälter) - Honda GX
- max. 4Liter Inhalt - 2,9 Liter
- stabile Befestigung - ist logisch
- nach max. 20cm ein Benzinhahn - kein Problem
- fahren nur mit geschlossenem Benzinhahn - auch kein Problem da rein zum campen genutzt
- Feuerlöscher - auch kein Problem
Und jetzt zum Einbau:
Entweder als PDF oder direkt hier anschauen.
Einbau Planar 2D Luftstandheizung im Caddy Maxi
1) Rechts hinter der Verkleidung.
Das ist die Position an der die Heizung montiert werden soll.
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2) Probemontage
Die Blase der Wasserwaage hat dieselbe Neigung wie das Auto.
3) Montageplatte
Als erstes musste aus der zusätzlich bestellten Montageplatte ein Stück heraus getrennt werden,
da hier die Halterung des hinteren Gurtes störte.
Die Montageplatte musste ich anders biegen lassen damit die Heizung besser passt.
Eine Befestigungsschraube wurde vorher gebohrt, die Halterung ausgerichtet und dann direkt
durch die Löcher der Halterung gebohrt damit es dann auch passt.
4) Abstand der Anschlüsse bis zur Karosserie.
5) Kleiner Lochfräßer mit Tesacrep auf Maß gebracht damit der Zentrierbohrer auch mittig die Markierung macht.
6) Der linke Fräßer hat 38mm und der rechte Fräßer 35mm im Durchmesser.
7) Das kleine Loch wurde für die Dieselleitung gebohrt (musste später aber etwas vergrößert werden).
Das Loch rechts hinten ist für eine Gummitülle vom Elektriker damit hier die Kabel mit durchgeführt
werden können. Alle Stellen wurden anschließend mit Bremsenreiniger entfettet und mit
Rostschutzlack schön dick von beiden Seiten eingepinselt.
8) Fertige Vorbereitung. Für die Montageplatten habe ich passende Schrauben fest verschraubt.
Die Platte wird dann nur noch aufgesteckt und gekontert. Etwaige Unterschiede lassen sich
mit Beilagscheiben ausgleichen.
Das Loch für die Dieselleitung wurde zwischenzeitlich mit einem Kegelfräßer auch angepasst.
9) Fertig montierte Heizung mit angeschlossener Dieseltülle. Rechts hinten das Rohr mit den Kabeln
für die Dieselpumpe. Damit auch die Mutter hinten links angezogen werden konnte,
musste ein 10er Gabelschlüssel kurz abgeschnitten werden.
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10) Anschluss Abgasrohr mit aufgeschobener Hitzeschutzisolierung bis zur Grundplatte.
Rechts ist das Zuluftrohr für den Verbrennungsvorgang.
11) Als nächstes wurde die Dieselleitung verlegt.
(als zusätzlichen Schutz habe ich auf den ersten 30cm einen alten Benzinschlauch vom Roller übergeschoben)
Hierzu wurde die Radhausverkleidung demontiert. Die Leitung wurde von unten in die Dieseltülle
eingeführt und mit den Rohrschellen fixiert. Anschließend wurden der Dieselschlauch und das
Stromkabel mit Panzertape so fixiert, das es später keinen Schaden nimmt.
Beides geht vor dem Anschlagdämpfer nach unten und wird durch den Rahmen geschoben damit
der Auspuff gefahrlos gequert werden kann. Das Durchfädeln war etwas mühsam, hier hat mir aber
eine dünne Fieberglasstange gut geholfen.
12) Montage der Dieselpumpe mit zusätzlichem Schwingungsdämpfer (der kleine Runde).
Das Stromkabel habe ich etwas länger gelassen und als Schlaufe in den Holm des Unterbodens gesteckt.
13) Jetzt ging es darum, die Zuluft für die Verbrennung und die Abgase zu verlegen.
Das Rohr der Zuluft habe ich um ca. 14cm gekürzt, erwärmt und vorgebogen.
Montiert wird Schalldämpfer senkrecht von hinten an der Radhausverkleidung mit möglichst
wenigen Biegungen im Rohr damit die Luft gerade durchlaufen kann. Enge Biegungen wird man
später als nervendes Ansauggeräusch hören. Unter die Ansaugung kommt später noch ein Kupferblech
damit diese auch im Winter frei bleibt und nicht mit Eisklumpen verschlossen ist (so die Hoffnung).
Die Heizung würde aber im Notfall abschalten wenn die Zuluft unterbrochen wird.
So steht es zumindest in der Anleitung.
14) Die Abgase waren etwas schwerer zu befestigen.
Im Rahmen ist ein Loch woran ich einen Winkel und die erste Schelle befestigt habe.
Die Schelle stoppt gleichzeitig den Hitzeschutzschlauch damit dieser nicht nach unten abrutscht.
Aber der Reihe nach.
Als erstes habe ich einen M3 Federklappdübel genommen.
Hier wurde die zweite Seite abgehebelt da er im Ganzen nicht durch das Loch gepasst hätte.
Der zu sehende Faden war nötig um die Feder zu fixieren welche den Dübel ausklappen lässt.
Das Ganze dann schön einfetten und in das Loch gesteckt.
Anschließend den Faden entfernen.
An der Gewindestange lässt sie dann ein Winkel mit Abstandshalter befestigen.
Um den Winkel etwas zu schützen, habe ich diesen mit hitzebeständiger Farbe dick eingepinselt.
15) Jetzt war der Endschalldämpfer dran.
Hier musste eine Halterung gebastelt werden mit allem was in der Garage zu finden war.
Sie ist zwar nicht schön, dafür stabil und macht was sie soll.
An das rechte Stück kommt später das Abgasrohr von der Heizung. Diese Schelle wird dann
mit einer Strebe an einem vorhandenen Punkt am Rahmen befestigt. Hier konnte ich das
herausgetrennte Edelstahl des Montagewinkels der Heizung nutzen.
Somit entstehen zwei massive Haltepunkte und nicht wackelt.
Die Abgasöffnung liegt oberhalb des originalen Endrohres des ESD.
Um die Metallteile zu schützen, wurden diese wieder dick mit hitzebeständiger Farbe eingepinselt.
Die Halterung hält an einer Schraube welche bereits am Fahrzeug war. Es muss gar nichts gebohrt werden.
16) Durch die Nähe zum Kabelstrang der Einparksensoren habe ich wieder ein Kupferblech zu Recht
gebastelt welches mir die Kabel zur Seite drückt und als Hitzeschutz fungieren soll.
Ob es zwingend notwendig ist, kann ich nicht sagen.
17) Nachdem alles montiert wurde, wurden die Zugänge zum Fahrzeuginnenraum mit
hitzebeständigem Silikon Außen und Innen abgedichtet.
Wieder nicht schön, aber dafür dicht.
18) Anschließend wurde die Halterung des hinteren Lautsprechers montiert.
Diese musste aber unten etwas zugeschnitten werden da jetzt hier die Heizung ist.
19) Über ein Provisorium konnte ich jetzt schon den ersten Testlauf machen.
Es hat ewig gedauert bis der Diesel durchgepumpt wurde. Hier kamen viele Fehlermeldungen
und die Heizung hat mehrfach abgeschalten weil kein Diesel vorhanden war.
Zwischenzeitlich hab ich sogar schon einen Defekt vermutet.
Daher habt Geduld und gebt der Heizung die Zeit.
Mir persönlich hat sich die Montageplatte der Heizung beim Test zu stark erwärmt.
Da später der Abstand zur Kunststoffverkleidung recht gering ist, habe ich mir Sorgen gemacht.
Nach Rücksprache mit dem Händler wurde mir empfohlen, den Bereich mit Stopfwolle auszustopfen.
Ich habe diese dann nur noch mit einem aufgeschnittenen Flexrohr fixiert und alles abgeklebt
damit die Fasern nicht überall rumfliegen.
Das Ganze soll nicht unbedingt notwendig sein, aber mein Bauchgefühl ist damit beruhigt.
20) Weiter ging es dann mit den Lüftungsdüsen vom alten Audi TT.
Die Düse wurde mit einem Multitool erst einmal komplett zerlegt und alles weggeschnitten
was nicht nötig war. Immer Stück für Stück da ich nicht wusste was mich erwartet.
Das ging solange bis ich die Düse selbst von Ihrer Halterung trennen konnte.
Die Lamellen lassen sich noch nach oben und unten schwenken, die Düse selbst lässt sich
aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr verschließen.
Somit ist sichergestellt, dass die heiße Luft immer entweichen kann und nicht gegen eine
feste Wand gedrückt wird.
Leider ist die Kunststoffverkleidung nicht zu 100% eben, so dass diese erst einmal angepasst
werden musste.
Mit einem Lochfräßer habe ich aus einer Verbundplatte eine Scheibe ausgefräßt,
welche 2mm größer war als die Auflagefläche der Halterung der Düse.
Diese Scheibe wurde dann von hinten an die gewünschte Stelle geschraubt und vorn mit
einer Öse fixiert. Anschließend wurde die Verkleidung von hinten mit einem Heißluftfön erhitzt
und gleichzeitig vorn an der Öse gezogen damit sich die Verkleidung verformt und die benötigte
gerade Fläche zur Verfügung stellt.
Anschließen wurde die benötigte Öffnung mit einem Lochfräßer von hinten heraus gebohrt.
Das Loch, ist immer das Loch des Zentrierbohrers vom Fräßer.
Die Halterung wurde dann von hinten dick mit dem hitzebeständigem Silikon festgeklebt.
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21) Der hochflexible Hitzeschutzschlauch wurde extra mitbestellt, da der normale zu steif ist.
Den Schlauch mit der Düse zu verbinden hat mehrere Stunden gedauert und viele Nerven gekostet.
Aber er klemmt jetzt sauber drin und hält.
In der Düse selbst, habe ich Lamellen entnommen um die Düse mit der Halterung seitlich
zu verschrauben. Anschließen werden die Lamellen wieder eingesetzt.
Wenn später die komplette Verkleidung (z.B. bei einen Defekt) mal demontiert werden muss,
so kann Schlauch und Düse getrennt werden. Daher war ein verkleben nicht gewollt.
Den Schlauch an der Heizung lösen wäre zur Demontage zwar möglich gewesen,
hätte dann aber bei der Wiedermontage nur Ärger gemacht.
BILDER FOLGEN
22) Jetzt fehlt nur noch der Dieseltank.
Die Dieselleitung geht zwischen Batterie und Sicherungskasten durch und danach „nach unten“.
Zum Schutz habe ich ein kleines Leerrohr drüber geschoben.
23) Der Tank passt wunderbar in den Motorraum.
24) Am Tank selbst sind auch schon zwei Gewindebolzen zum anschrauben.
Als Halterung dient mir ein Rest von einem Alu-Profil welches mit diversen Winkeln,
Gewindestangen und Bohrungen versehen wurde damit dieses fest an vorhandenen
Punkten im Fahrzeug verschraubt werden kann.
Das ganze wurde zum Schluss wegen der Optik mit einem großen Schrumpfschlauch umschlossen.
25) Auf der Vorderseite des Tanks befindet sich ein Gewinde.
Hier habe ich in eine Gewindemuffe eine Stück Gewindestange mit Loctide eingeklebt,
gekontert, am Tank festgeschraubt und wieder Schrumpfschlauch übergezogen.
Eine zurechtgebogene und verschrumpfte Aluleiste geht hoch damit der Tank oben am
Lüftet mit angeschraubt werden kann. Dieser Winkel dient nur zur fixieren und
Muss kein Gewicht aufnehmen. Das Gewicht trägt zu 90% die Schiene.
Unten sitzt ein umschrumpfter Winkel mit dem benötigten Benzinhahn.
26) Das Bedienteil sitzt bei mir oben am Himmel genau auf einer Halterung des Trennrollos.
Da ich den hinteren Teil des Himmels für ein anderes Projekt demontiert hatte,
war die Kabelverlegung auch kein Problem.
BILDER FOLGEN
27) Damit die Heizung genügend Luft umwälzen kann, habe ich in die seitliche Klappe zum
Wagenheber einfach zwei große Löcher gefräßt und Wetterschutzgitter vom Lüftungsbauer
eingesetzt. Zusätzlich zieht die Heizung die Luft an, welche hinter der Verkleidung / im
Rahmen ist. Auch hat die Verkleidung unter der Rundung viele größere Öffnungen so
dass auch hier Luft bewegt wird.
BILDER FOLGEN
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Und schon ist das Projekt fertig.
Ich übernehme keine Haftung für irgendwelche Nachbauten und deren Folgen.
Ebenso muss jeder selbst prüfen, ob alle gesetzlichen und Sicherheitsrelevanten
Vorschriften eingehalten wurden.
Im schlimmsten Fall kann das Fahrzeug abbrennen oder Ihr erstickt im Innenraum.
Zu meinem eigenen Schutz habe ich mir den 3GAS+ Alarm mit zusätzlichem Sensor eingebaut.
Einer sitzt unter dem Bett und der andere auf Höhe der Halterung des Trennrollos.
Somit sind steigende Gase und sinkende Gase abgesichert.